Die Schützen – das älteste soziale Netzwerk

Besondere Ereignisse der letzten 150 Jahre
Stürzelberg im Wandel der Zeit

Verteidigung der Heimat, Schutz und Hilfe für Familien als Solidargemeinschaft, Bewahrung von Werten und bürgerlichen Rechten,
das waren die ursprünglichen Aufgaben der Schützengilden und sind es bis Heute europaweit geblieben.

Das Schützenwesen überstand die Jahrhunderte, überdauerte Kriege, Hunger-, und Krisenzeiten, überlebte das Mittelalter mit Pest und Cholera ebenso wie verschiedenste Staatsformen und blieb bis in die heutige Zeit dem sozialem Miteinander verbunden.
Als schützende und ordnende Organisation wurde die Gemeinschaft der Schützen bei Festivitäten, kirchlichen Veranstaltungen und Prozessionen integriert. Seit dieser Zeit steht die Gemeinschaft, der Schutz der Heimat aber auch das bewahren christlich geprägter Werteorientierung in den Statuten und findet im Leitspruch: GLAUBE — SITTE — HEIMAT Ausdruck.
Der Glaube an Grundwerte und Kameradschaft hat die Zeiten überdauert und ist gerade heute wichtiger denn je.
Das Wissen um Werte, Traditionen und ein friedliches Miteinander scheint, in der schnelllebigen Zeit von heute, verloren gegangen. Um so wichtiger ist die kontinuierliche Arbeit der Bruderschaften in den Dörfern und Gemeinden. Das Schützenfest, das ursprünglich als Wettstreit der Bürgerwehren befreundeter Städte, Fürsten-, und Herzogtümer abgehalten wurde, ist bis heute das Highlight eines jeden Schützenjahres. Heute wie damals wird das Fest vom Hofstaat in prächtigen Gewändern sowie von Musikern und Schaustellern begleitet.

  • Das erste Schützenfest fand im Jahre 1427 in München statt.
  • Das wohl heute größte Schützenfest wird jedes Jahr in Hannover gefeiert.
  • Das größte Bürger-Schützenfest ist das in Neuss.

Bereits 150 Jahre lang stellt sich die St.-Aloyisius Schützenbruderschaft den Herausforderungen Glaube, Sitte und Heimat zu wahren.
In die Pflege und den Ausbau unseres Netzwerk stecken wir viel Arbeit und Zeit. Denn ohne die Zusammenarbeit mit den befreundeten Bruderschaften, Kompanien und Zügen würden unsere Schützenfeste und Vereine kaum Bestand haben. Heutzutage wird die Ausrichtung von Schützenfesten stärker denn je durch GEMA-Gebühren, das Waffenschutzgesetz und weitere bürokratische Tücken beeinflusst. Um adäquat auf Veränderungen in der Gesetzgebung reagieren zu können, ist der Austausch von Erfahrungswerten und Lösungsansätzen für alle Stürzelberger und befreundeten Gemeinden gleichermaßen wichtig und wertvoll. Schöner Nebeneffekt dieser Zusammenarbeit ist, dass sich aus einfachen Terminen neue Traditionen entwickeln, wie beispielsweise das Neujahrsessen mit dem Zonser Vorstand. Auch in diesen Jahren wurden neue Kontakte geknüpft und alte gepflegt.
Unser ehrenamtliches und soziales Engagement erfolgt dabei von der Öffentlichkeit oft unbemerkt hinter den Kulissen und über die Grenzen von Stürzelberg hinaus. So wissen wohl nur wenige, dass die Kapelle zum Martinszug in Stürzelberg von unsere Bruderschaft bezahlt wird, zur Jugendarbeit (Jugendtreff im Schützenhaus) auch die Unterstützung der Kindergärten gehört. Gezielte Maßnahmen und Aktionen zum Erhalt oder den Aufbau von Begegnungsstätten werden ins Leben gerufen: neuer Fußballplatz (Fußballturnier in Zons) oder Schützenhaus (Crowdfunding Projekt). Auch jeder Schütze trägt durch jährliche Arbeitsstunden aktiv zum Erhalt des Vereinseigentums bei (Schießstand, Schützenhaus). Damals wie heute zählt auch die Trauerbegleitung für die Hinterbliebenen verstorbener Mitglieder zu den Aufgaben, die der Vorstand wahrnimmt.
Das Schützenwesen ist in allen Lebenslagen präsent.


TRADITION
: Die Regeln, um einen Schützenkönig zu ermitteln, sind in jedem Schützenverein anders geregelt. Aber grundsätzlich wird der König beim traditionellen Vogelschießen ermittelt. Der Schützenkönig bleibt für ein Jahr in seinem Amt. Das Vogelschießen entstand im 13. Jahrhundert. Heute schießt man auf hölzerne Abbildungen verschiedener Bauart. Die Einzelteile „Pfänder“ (Kopf, linker und rechter Flügel, Schweif) dieses Vogels zählen als Trophäe. Nach dem Vogelschuss findet ein so genannter Krönungsball statt.

Es liegen Überlieferungen vor nach denen die Stürzelberger Bürger bereits vor mehr als 550 Jahren gemeinsam mit der Zonser Schützenbruderschaften Schützenfest gefeiert haben. Damals wurde die Königswürde allerdings noch mit Pfeil und Bogen oder Armbrust errungen.
Die beiden Nachbardörfer Stürzelberg und Zons verbindet eine uralte Freundschaft, die bis heute besteht und gepflegt wird.
Sich unterstützen und aushelfen, wenn Not am Mann ist, sind keine leeren Worte, sondern gelebte Praxis.
Der gegenseitige Austausch und die Freundschaften werden dabei nicht nur mit den Zonsern gepflegt. Auch zu den Schützen nach Dormagen und dem Bezirksverband in Neuss,
sowie zu anderen Nachbardörfern bestehen Freundschaften, die beidseitig gepflegt werden. Das Ergebnis dieser Verbundenheit und Zusammenarbeit zeigt sich immer wieder beim
gemeinsamen Feiern der Schützenfeste.
1868 veranlasste diese fröhliche, gesellige Art zu feiern und zusammen zu kommen, heimatverbundene Stürzelberger Bürger zur Gründung des St.-Aloysius Schützenvereins. Im Jahre 1947 wurde der St.-Aloysius Schützenverein dann bestätigt und in den Verband der Bruderschaften aufgenommen.
Seit nunmehr 150 Jahren zeichnen Tradition, freundschaftliche Beziehungen, soziales Arrangement und Geselligkeit die Stürzelberger Schützen und unser Fest aus.

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