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1975-1989
1975 stürmten Schützenbrüder mit, als ein Fußballspiel zum Publikumsmagnet wurde: Mehr als 4.000 Besucher kamen auf die Sportanlage des SV „Rheinwacht“ Stürzelberg, als die örtlichen Hobby-Kicker gegen ein Team der bekannten Popgruppe „Les Humphries Singers“antraten. Die musikalischen Gäste siegten zwar mit 4:2, doch eigentlicher Gewinner war die „Aktion Sorgenkind“, für die 14.000 Mark durch die Veranstaltung zusammenkamen. Im November wurde dann das rund 700.000 Mark teure neue katholische Pfarrzentrum an der Oberstraße in Dienst gestellt. In der Gaststätte „Vater Rhein“ trafen sich am 26. April 1977 alle Brudermeister, Vorsitzenden und Präsidenten der Traditionsvereine, um über die Gründung eines Stadtverbandes zu beraten. Ein halbes Jahr später waren die Weichen gestellt und fast alle Dormagener Schützengemeinschaften traten dem neuen Stadtverband bei. 1977 feierten die Schützen mit der Örtlichen freiwilligen Feuerwehr die Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrdomizils. Auch heute noch besteht eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Feuerwehr.
Ebenfalls gab es mit dem 90. Geburtstag des Tambourcorps noch ein weiteres festliches Ereignis, das die Schützen unmittelbar betraf.
1978 drohten die Kosten für die Musik den Rahmen des finanziell Machbaren zu sprengen: Die Musiker verlangten aufgrund der an sie gerichteten Forderungen der Finanzämter fast 40 Prozent mehr an Entgelt. Mit politischer Hilfe konnten die Forderungen zwar gesenkt werden, aber nur kurz darauf hatten die Ämter bereits begonnen, den Vereinen Körperschafts-, Umsatz-, Vermögens- und Gewerbesteuer abzuverlangen, um sie damit Geschäftsbetrieben gleichzustellen. Somit mussten die Beiträge erneut erhöht werden, von 18 auf 28 Mark. Die Jahreshauptversammlung sprach sich definitiv für den Bau eines Schützenhauses aus. Der Architekt Justenhoven verzichtete auf sein Honorar, womit immense erste Kosten gespart wurden, und der Bau konnte beginnen.
1980 gab es Rheinhochwasser im August, so dass erstmals in der 112-jährigen Vereinsgeschichte, Schützen und Schausteller ihre Zelte auf einem abgeernteten Feld an der Arenzheide aufstellen mussten. Als ob Petrus all das Ungemach vergessen machen wollte, brannte die Sonne gnadenlos heiß aus azurfarbenem Himmel, als das Regiment mit neuer Streckenführung zum Aushilfsstandort marschierte.
Das neue Stürzelberger Wappen, gestiftet vom Königspaar des Jahres 1980, Jakob und Käthe Justenhoven, wurde nun erstmals präsentiert. Am 26. März 1984, bestätigte der Heroldsausschuss die Gültigkeit mittels Wappenbrief und schon kurz nach der ersten Präsentation wurde das Symbol immer wieder genutzt: Auf Fahnen, auf Vereins- oder privaten Briefköpfen, als Fensterschmuck oder als Aufkleber, als Schnitzwerk und auf Biergläsern.
Im April 1981 wurde auf dem Gelände des Schützenhauses an der Schulstraße Richtfest gefeiert, so dass die Bruderschaft ihrem Eigenheim immer näher rückte. Zu Beginn der 80er Jahre war die Integration von Ausländern zudem ein vielbeachtetes Thema und Grund für den Vorstand, einmal zu überprüfen, wie es in den eigenen Reihen mit den Schützen anderer Nationalität aussieht.
Ergebnis: Unter der Bruderschaftsfahne marschierten neben Deutschen auch Spanier, Engländer, Niederländer, Italiener und Österreicher neben- und miteinander, ohne dass es je zu Konflikten gekommen wäre. Ebenfalls seit 1981 gibt es den Arbeitsausschuss, der jährlich zum Fest die Vorbereitung übernimmt.
1982 war das Schützenhaus fertig gestellt und eingeweiht. Das zahlenmäßig verstärkte Edelknabencorps zog erstmals mit schmucker Armbrust auf die Straße und mit den marschierenden Gästen hatten sich über 500 Aktive für den Umzug angemeldet.
1984 wurde der langjährige Generaloberst Peter Malskorn verabschiedet und mit Adi Gassan, der bis zum Jahr 2013  amtierende General zum neuen Regimentschef gewählt.
Im Jahre 1985 richtete die Jungschützenabteilung zum ersten Mal einen Bezirksjungschützentag aus.
1987 schossen die Traditionshüter nicht auf den Vogel, sondern auf Tore beim ersten offiziellen Fußballturnier, das großen Anklang bei den Aktiven und den Zuschauern fand.
Am 9. November konnten die hiesigen Katholiken auf den 150. Jahrestag der Einweihung ihres Kirchengebäudes an der Oberstaße zurückblicken. Zu diesem Jubiläum hatte der Schützenbruder Herbert Milz in Buchform die Monographie ,,Sankt Aloysius Stürzelberg“ seinem Heimatort übereignet. Der Rheinische Schützentag 1989, ausgerichtet vom BSV Dormagen, lockte nicht nur Abordnungen aus allen Stadtteilen, sondern über 3.000 Mitwirkende aus dem Rheinland auf die Kölner Straße, die den größten Aufmarsch der Stadtgeschichte vor den Augen des nordrheinwestfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau besorgten. Bereits 4 Jahre nach der ersten Ausrichtung eines Bezirksjungschützentages wiederholte sich dieses im Jahre 1989. Das Bild zu den festlichen Umzügen im heimatlichen Dorf verändert sich durch die Gründung der Vorreiter.

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Quelle: Festschrift zum 125-jährigen Bestehen der St.-Aloysius-Bruderschaft, Bernhard Schmitz , Jens Schweikart

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